Geschichte
Von 1200 bis 1930
vor 1200
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Sorben legten Siedlungen da an, wo Seen oder Flüsse ihnen die Fischerei ermöglichten → hier „Godzicke“, d.h. etwa „kleiner Laubwald“
1200
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deutsche Kolonisten ließen sich neben Sorben nieder und übernahmen den alten sorbischen Namen und nannten ihr Dorf „Godzickendorf“
seit 1372
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Gutshof im Besitz eines Zweiges der Adelsfamilie von Arnim
1375
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erstmalig erwähnt im Landbuch Kaiser Karl des IV als „Coczykendorp“ bzw. „Ghotzekendorp“
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22 Kossathen (Kleinbauern) und 1 Krug (Gastwirtschaft)
nach 1400
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ständig Grenzkämpfe zwischen den Fürsten und Junkern Brandenburgs und Pommerns
→ größte Teil des Dorfes wurde vernichtet
im Laufe der Jahre
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wechselnde Besitzer, unter ihnen Fürst von Lippe-Detmold
1608
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„Götzkendorff“ ist ein Rittersitz
bis 1630
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an Westseite des Kölpinsees Kloster von Mönchen, dass im 30jährigen Krieg zerstört wurde (heute noch Ruine vor dem Wald unter Naturschutz)
1713
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Gut „Götschendorf“ hat eine Schäferei für 300 Schafe, Anteile an der Heide Hohenwalde
1734
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62 Einwohner
1774
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89 Einwohner
1801
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97 Einwohner
1817
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77 Einwohner
1840
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80 Einwohner
1858
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97 Einwohner
1860
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4281 Morgen (Gehöfe, Acker, Wiesen, Weiden, Wald) = 1070 ha
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1 öffentliches -, 8 Wohn- und 17 Wirtschaftsgebäude
1895
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84 Einwohner
nach 1900
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von Arnims verkauften Gut Götschendorf als Jagdgut zusammen mit dem Nachbargut Hohenwalde an den Fürsten von Schaumburg
→ wegen Finanzschwierigkeiten kam Gut Götschendorf an Thyssen- Konzern
1907
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Richard von Tiedemann erwarb Gut Götschendorf mit all seinen Liegenschaften (blieb 3 Jahre)
1910
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Fertigstellung des Schlosses durch Tiedemann (neoklassizistischer Baustil), mit Visionen Schaumburgs
1925
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163 Einwohner
1928
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mit einem Teil des Gutsbezirkes Hohenwalde zur Gemeinde Götschendorf vereinigt
01.02.1929
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Gründung Götschendorfer Schule → 8 Jahrgänge in einem Raum durch 1 Lehrer unterrichtet
1929
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Gut ging durch Kauf an Familie Diehn über
Von 1930 bis 2000
1931
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19 Wohnhäuser, 1860 ha
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Zahl der Schüler auf über 50 gestiegen (Götschendorf und Hohenwalde)
Winter 1938
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Straße wird neugebaut und zum Teil tiefergelegt (bis dahin holpriges Katzenkopfpflaster)
1939
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233 Einwohner
1942
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Hermann Göring hat Schloss/Herrenhaus für Jagdgäste vorgesehen
1943
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Göring neuer Schlossherr durch Eingliederung des Gut Götschendorf in „Stiftung Schorfheide“
→ somit Ende der Episode des Schlosses als Herrenhaus
→ im 2. Stock des Schlosses war ein großer Teil des Luftfahrtministeriums aus Berlin untergebracht
1945
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Schloss = Flüchtlingsunterkunft für deutsche Bürger von Jenseits von Oder und Neiße
28.04.1945
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sowjetische Truppen ziehen als Befreier ins Dorf ein
1946
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376 Einwohner
1948
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Bodenreform - 1860 ha enteignet, davon aufgeteilt:
- 212 ha an 20 landlose Bauern und Landarbeiter
- 368 ha an 32 Umsiedler
- 63 ha an die Gemeinde
- 687 ha an die landeseigene Forst
- 186 ha an den VEB Fischwirtschaft
1950 - 1960
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Schloss = „Zentralschule des Deutschen Friedensrates“ → ugs. „Friedensschule“ unter Leitung von Fritz Rathig
1956
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1 LPG Typ III, mit 15 Mitgliedern
1958
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LPG hat 28 Mitglieder und 419 ha LN
1960
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LPG hat 60 Mitglieder und 556 ha LN
1960 - 1970
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Schloss = Erholungsheim für angehörige der Nationalen Volksarmee (NVA) im Verbund mit dem Schloss Boitzenburg
1964
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347 Einwohner
1967
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zu Götschendorf zählt Hahnwerder als Wohnsitz
1968
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Bau der Gaststätte „Rote Nelke“
1970
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Schloss = Betriebsferienheim für Mitarbeiter des Rates des Bezirks Frankfurt/Oder
1970 - 1972
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umfassende Sanierung des gesamten Schlosses
1971
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Hohenwalde ist Ortsteil von Götschendorf
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967 Einwohner
1973
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Eingemeindung in die Gemeinde Milmersdorf
1975
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an LPG in Milmersdorf angeschlossen
1982
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erstes Dorffest
1989/90
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Schloss ist herrenlos → „Schlüsselgewalt“ behielt Klaus Liebthal
Kultur und Freizeit zu Zeiten der DDR
Vor allem zu Zeiten der DDR gab es in Götschendorf ein großes Kultur- und Freizeitangebot. Nachdem sich die Einwohner 1968 die Gaststätte „Rote Nelke“ aufbauten, die heute noch von Herrn und Frau Liebthal betrieben wird, wurden dort regelmäßig Veranstaltungen ausgetragen.
Es gab Kinovorführungen und Versammlungen der Volksvertreter und aller Vereine. Auch gesellige Sport- und Tanzveranstaltungen fanden statt.
In den 50er Jahren entstand unter der Leitung von Herrn Ribbe eine Mandolinengruppe und in den 60er Jahren wurde von Frau Heynowski ein Chor mit 25 Männern und Frauen gegründet.
Von Frau Klehr wurde außerdem ein Handarbeitszirkel geleitet. Die Dorffeuerwehr, in der viele Jugendliche mitarbeiteten, errang bei den jährlichen Ausscheiden immer erste Plätze. Zudem gab es mehrere Volleyballmannschaften in unterschiedlichsten Altersstufen, die auch auf Kreisebene viele Ausscheide bestritten. Nicht zu vergessen ist auch die Arbeit vom ansässigen Jugendclub. Unter der Leitung von Lorita Schröder wurden viele Projekte der Dorfverschönerung in Angriff genommen.
Von 2000 bis heute
2006
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Kaufvertrag abgeschlossen zwischen dem russisch-orthodoxen Patriarchat Moskau und dem Ministerium für Finanzen des Landes Brandenburg unter Vermittlung Norbert Kuchinkes
→ Verkauf für einen „Symbolischen Preis“ von 1€, mit Auflage es grundlegend zu sanieren und mind. 4 Mio Euro zu investieren
01.06.2008
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feierliche Grundsteinlegung für das Kloster durch Metropolit von Moskau und heutigem Patriarch Kyrill
2008
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L23 wird erneuert, Skelette eines Friedhofes werden gefunden
06.05.2011
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feierliche Einweihung des Klosters anlässlich der Aufnahme der ersten Mönche durch Erzbischof Feofan Galinskij von Berlin und Deutschland
22.12.2011
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Grundsteinlegung für Bau der Kirche
2012
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vorerst letztes Dorffest des Ortes
14.09.2013
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Weihe des vergoldeten Kreuzes für die Kuppel der Kirche durch Erzbischof Feofan Galinskij
März 2018
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Eröffnung der Klosterküche
31.08.2019
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1. Flohmarkt auf dem Spielplatz